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„ALLES, WAS DU BRAUCHST, IST LIEBE. ABER EIN BISSCHEN SCHOKOLADE HIN UND WIEDER TUT AUCH NICHT WEH.“

LEUCHTPUNKTE Unternehmen // Leuchtpunkte Menschen

JungunternehmerInnen, die mit Leidenschaft ein Business aufbauen und sich nicht davon abbringen lassen, begeistern mich. Und wenn dann das Produkt oder die Produkte einen großen Mehrwert für Menschen darstellen,  um so mehr.

So geschehen bei AUSNAHMSWEISE.

Ich liebe Süsses. Wer nicht? Und da ich mich mehrheitlich seit geraumer Zeit wegen einer Schilddrüsen Unzulänglichkeit glutenfrei ernähre und es mir mit dem Thema Müdigkeit und Abgeschlagenheit dadurch viel besser geht und ich selbst keine Meister-Köchin bin und schon gar nicht backen kann, war ich auf der Suche nach kleinen feinen Backschmieden in Wien.

Jene, die glutenfrei backen.

Und da stieß ich auf Raphaela Aigner und ihre Firma Ausnahmsweise. Die Website und die Produkte wurden mir in einem thread auf Facebook empfohlen und ich bin dieser gefolgt und habe mir bei Raphaela ein ganzes Blech Kokos-Heidelbeer Kuchen bestellt, den ich stückchenweise eingefroren habe und so immer eine kleine gesunde Nachspeise in petto hatte. Und da der so köstlich war und ich danach erst wahrgenommen habe, dass dieser auch vegan und mit Birkenzucker gemacht ist, habe ich mich mit dem Business von Raphaela und mit ihr selbst etwas beschäftigt und sie getroffen und mit ihr gesprochen. Ich war sehr neugierig was eine studierte Mediatechnikerin mit einem zusätzlichen Abschluss des Studienganges an der BOKU für Umwelt- und Bioressourcenmanagement dazu bewegt all Ihre Leidenschaft und Energie auf das Backen zu konzentrieren. In ihrer kleinen feinen Backstube in 1080 Wien.

Sabine: Du bist durch Deine eigenen Unverträglichkeiten zu Deinem Business gekommen. Wie haben sich diese geäußert?

Raphaela: Es fing alles recht harmlos an. Manchmal ein Grummeln in der Magengegend, manchmal leichte Schmerzen aber ich konnte es nicht wirklich zuordnen. Nach und nach wurde es allerdings schlimmer und ich hatte ernsthafte stechende Bauchschmerzen, Neurodermitis-ähnlichen Ausschlag und enorme Niedergeschlagenheit. Es war auch nicht an einem einzelnen Lebensmittel festzumachen sondern die Symptome kamen quasi zu unterschiedlichen Zeiten aus dem Nichts. Nach vielen Arztbesuchen wurde dann durch einen Bluttest eine IG3 Antikörper Allergie gegen glutenhaltige Getreide, Milchprodukte, Soja und Eier festgestellt. Bei diesen Allergien kommt es zu einer zeitverzögerten Reaktion des Körpers, der das Lebensmittel als Angriff auffasst und darauf reagiert. Um die Symptome loszuwerden muss für einen bestimmten Zeitraum komplett auf die genannten Lebensmittel verzichtet werdenUnd so begann mein Jahr der veganen, glutenfreien Ernährung! Am Anfang eine enorme Umstellung die mich vor viele Schwierigkeiten stellte, doch im Nachhinein betrachtet zu einer richtigen Bereicherung führte.

Sabine: Bist Du vegan? Wenn ja warum?

Raphaela: Ich bin schon seit ich 13 Jahre alt bin überzeugte Vegetarierin und mein veganes Jahr hat mir viele tolle neue Möglichkeiten aufgezeigt zu kochen. Ich hatte richtig Spaß dabei neue Lebensmittel kennen zu lernen und begann viele Milchprodukte durch Nussmus und dergleichen zu ersetzen. In dieser Zeit setzte ich mich auch vermehrt mit der Milchwirtschaft, deren Auswirkungen und den Hintergründen auseinander und versuche daher heute großteils vegan zu leben, da es einfach besser für unsere Umwelt ist. Zu Hause koche ich vegan, wenn ich allerdings unterwegs bin, achte ich nur darauf mich vegetarisch zu ernähren. Mir ist es einfach wichtiger, dass meine Nahrungsmittel saisonal und regional sind. Außerdem möchte ich mich nicht übermäßig einschränken wenn es um Ernährung geht, da ich die Erfahrung des Jahres der verbotenen Lebensmittel hatte. Gesunde Ernährung sollte meiner Meinung nach Spaß machen und schmecken und nicht auf Verzicht aufbauen.

Sabine: Warum kannst Du heute wieder alles essen? Hat die Lebensmittelkarenz Dich geheilt?

Raphaela: Der Allergietyp den ich hatte teilt sich in 4 Stufen des Schweregrades pro Lebensmittel. Je höher die Stufe, desto länger muss auf das Lebensmittel verzichtet werden. Bei striker Einhaltung vergisst der Körper quasi, dass er etwas als Angriff gesehen hat und kann wieder normal damit umgehen. Durch den kompletten Verzicht auf glutenhaltiges Getreide, Milchprodukte und Eier für ein Jahr konnte ich nach und nach meine Symptome loswerden und die Lebensmittel später langsam wieder in den Ernährungsplan aufnehmen. Ich merke jedoch auch heute noch, dass ich es nicht übertreiben sollte und vor allem wenn ich mich gesundheitlich geschwächt fühle, es besser für mich ist auf jene Lebensmittel zu verzichten. Mit dieser Regelung kann ich sehr gut Leben. Ich muss mich im normalen Leben und beim Essen gehen nicht einschränken und das vegane, glutenfreie Kochen und Backen zu Hause ist einfach Normalität geworden.

Sabine: Bist Du in erster Linie Autodidaktin? Oder hast Du durch die Konzession zur Konditorin auch viel gelernt?

Raphaela: Ja, ich bin eindeutig Autodidaktin. Ich liebte es schon immer zu Backen und als mir durch die Unverträglichkeiten die Grundzutaten des Backhandwerks aus dem Ernährungsplan gestrichen wurden, beschloss ich neue Wege zu finden. Damals gab es zu veganem, glutenfreien Backen noch recht wenig Literatur und die einzigen Informationen fand ich auf englischsprachigen Blogs im Internet. Ich fing also an teilweise vegane Rezepte zu glutenfreien umzuformen und umgekehrt und lernte mit jedem missglückten Versuch etwas Neues dazu. Eines Tages verließen dann tatsächlich essbare Küchlein mein Backrohr und ich war überglücklich. Die Konzession zur Konditorin habe ich durch den Nachweis meiner Kenntnisse vor der Konditoreninnung mit Kostproben erlangt. Meine Konzession ist jetzt allerdings auch tatsächlich eingeschränkt auf vegane, glutenfreie Backwaren.

Sabine:  Wo holst Du Dir Deine Inspiration her?

Raphaela: Ich reise unglaublich gerne und bin fasziniert von anderen Kulturen und deren Essgewohnheiten. In jeder fremden Stadt gehe ich auch immer gerne Kaffeetrinken und erkunde die süßen Köstlichkeiten des Landes. Außerdem blättere ich gerne durch Koch- und Backbücher um mir Inspiration zu holen und lese Foodblogs im Internet. Ich backe zwar nie etwas nach Rezept nach aber komme so immer auf neue Kombinationsmöglichkeiten oder geschmackliche Ideen.

Sabine: Was wäre Dein Traum mit dem Business? Würdest Du gerne große Ketten beliefern? Welche Kunden würdest Du gern beliefern? Würdest Du die Backstube gern vergrößern?

Raphaela: Ich möchte gerne an möglichst vielen Orten ein Zusatzangebot bereitstellen, dabei allerdings nicht die Qualität außer Acht lassen. Vergrößern würde ich mein Business daher schon gerne allerdings nicht in Richtung Massenproduktion. Mir ist es wichtig die Freude an meiner Tätigkeit zu behalten und weiterhin ein Qualitätsprodukt für meine Kunden zu schaffen. Insofern strebe ich ein langsames homogenes Wachstum meiner Backstube an. Man wird sehen was die Zukunft bringt.

Sabine: Lieferst Du Deine Bäckereien nur in Wien?

Raphaela: Derzeit liefere ich nur in Wien, da es als One-Woman Show einfach nicht anders möglich ist. Bei größeren Veranstaltungen fahre ich aber auch auf Wunsch mal woanders hin. Mein nächstes Projekt werden Backmischungen für zu Hause sein, die ich dann überall hin verschicken kann.

Sabine: Wie erholst Du Dich von den sicher auch langen Tagen?

Raphaela: Am liebsten erhole ich mich durch Kurzurlaube bei Freunden. Durch meinen Auslandsaufenthalt in Frankreich und das Fernweh meiner engsten Freunde generell habe ich weltweit verstreute Freundschaften und genieße es einfach mal für ein Wochenende wegzukommen und meine Lieben zu besuchen. Unter der Woche mache ich gerne Yoga um mich zu entspannen oder geh einfach mal raus in die Natur um einen klaren Kopf zu bekommen.

Sabine: Merkst Du dass viele Leute Unverträglichkeiten haben oder ist es manchmal auch eine ‚Modeerscheinung‘ glutenfrei zu essen?

Raphaela: Ich merke durchaus einen starken Zuwachs an Unverträglichkeiten in den letzten Jahren. Man hat das Gefühl jeder kennt jemanden der irgendetwas nicht essen darf. Und egal ob die Symptome medizinisch nachweisbar sind oder nicht, wenn sich jemand besser fühlt wenn er/sie auf bestimmte Lebensmittel verzichtet, ist das eindeutig ein Zuwachs an Lebensqualität. Zur Modeerscheinung glutenfrei glaube ich, dass die Symptome der Leute durchaus begründet sind. Wir haben durch die moderne Landwirtschaft mittlerweile einen stark hochgezüchteten Weizen der einen weitaus höheren Glutengehalt aufweist als das Ursprungsprodukt. Weiters ist Weizen in der westlichen Welt ein Grundnahrungsmittel, das fast in jeder Mahlzeit vorkommt. Eine gewisse Überreizung des Körpers ist da eigentlich vorprogrammiert. Insofern finde ich es auch empfehlenswert für Menschen die gar keine Unverträglichkeit haben, ab und an glutenfrei zu essen. Ich bin einfach eine große Verfechterin der Abwechslung in der Ernährung.

Ein Potpourri aus Waldbeeren-Hafer Crunch, Karotte, Pfirsich-Mohn, Apfel-Haselnuss, Sauerkirsche, Himbeer-Mandel, Chocolate Chips, Zitrone-Heidelbeer Köstlichkeiten

Liebe Damen und Herren, liebe LEUCHTPUNKTE BLOG FreundInnen!

Falls Sie oder Ihr auch eine Süßigkeit von Raphaela Aigner in Wien kosten wollt, weil Ihr eine Unverträglichkeit habt, oder einfach nur mal vegan Köstliches probieren wollt, dann seid Ihr mit den Produkten von Ausnahmsweise gut aufgehoben. Direkt kann man z.B. ein Kuchenblech oder mehrere Stücke für eine Party oder Fest bestellen. Wenn Ihr aber nur mal ein Stück kosten wollt, dann führen zur Zeit diese Geschäfte Raphaelas Produkte:

-) Maran vegan Supermarkt und Bistro (Stumpergasse 57, 1060 Wien)

-) Joma am Hohen Markt

-) Daily Roast (Flughafen Wien, C Gate)

-) Ruby Sofie und Ruby Lissi Hotels

Und falls Ihr ein Lokal betreibt oder sonst ein gastronomisches Unterfangen habt und Eurer Sortiment um glutenfreie, vegane Törtchen und Kuchen und Muffins erweitern wollt, seid Ihr ebenfalls bei Raphaela und Ihren Backwaren richtig. Zusätzlich zur einem bestehenden Sortiment macht das Aufnehmen von diesen speziellen Süßigkeiten sicher für viele KundInnen Sinn. Denn wie die Erfahrung zeigt sind immer mehr Menschen bereit auch mal glutenfrei und vegan zu essen.

„Alles, was du brauchst, ist Liebe. Aber ein bisschen Schokolade hin und wieder tut auch nicht weh.
– Charles M. Schulz (US-amerikanischer Comiczeichner)

Raphaela Aigner