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WIESER SHOE DESIGN – EINE SCHUHMANUFAKTUR IN WIEN

LEUCHTPUNKTE UNTERNEHMEN // LEUCHTPUNKTE PRODUKTE

Seit längerer Zeit gehe ich in der Gymnasiumstraße in 1180 Wien an einer Schuhmanufaktur vorbei, deren Auslage mich immer anzieht. Und vor einiger Zeit las ich dann einen Artikel in einem Magazin über Gerhard Wieser, den Inhaber und Schuhmachermeister. Beim Aufräumen meiner vielen Papiere fiel mir der Artikel wieder in die Hände. ”Leuchtpunkte Unternehmen” dachte ich mir und machte mich auf den Weg um Herrn Wieser und das Geschäft zu besuchen.

Ich wollte sehen, wie sich die Versprechen auf der Website, nämlich dass jeder einzelne Schuh nach Wunsch und Maß angefertigt wird und dass dies auch für modernes Design möglich ist, in Natura anfühlen.

Ok – ich bin eine selbsternannte Schuhliebhaberin und was Mode betrifft, ziehen mich Schuhe sicher am Meisten an. Es war früher immer ein kleiner Traum von mir einen eigenen Schuhladen zu besitzen und in der Auslage habe ich mir den überdimensionierten gläsernen Schuh als Dekoration vorgestellt.

Die Manufaktur ist wirklich ein Erlebnis. Ein kleiner Schauraum und die benachbarte frei begehbare Werkstätte strahlen einen eigenen, sehr schönen Charme aus. Den Charme, dass hier mit feinem Handwerk etwas entsteht, was vorher im Kopf der KundInnen kreist. Es sind zwar mehr Herren- als Damenschuhe zu sehen, aber Herr Wieser erfüllt jeden Wunsch und lässt ihn Realität werden in einem detaillierten Produktions-Prozess.

Wer seine Kunden sind frage ich. Von StundenInnen, die für eine Art Nachhaltigkeit am Fuß lange sparen bis hin zur Schuhliebhaberin, die nicht mit einem Schuh, den eine andere ‘Konkurrentin’ am Fuss haben könnte, gesehen werden will und natürlich dem Geschäftsmann, der sich im Design und der Qualität etwas abheben will von dem Alltags-Modell. Die Zielgruppe der nur ‘Schönen und Reichen’ ist es nicht, das ist Klischee. Höchste Qualität und eine präzise Machart und der Wunsch nach Einzigartigkeit vereint die KäuferInnen.

Nett das Beispiel eines Kunden – siehe Bild – der einen Schuh so ausgetragen und aber liebgewonnen hat, dass er genau den nachgemacht haben will.

Zwei Dinge interessieren mich besonders. Woher kommen die Materialien? Alle aus Europa sagt Herr Wieser. Leder aus Österreich gibt es nicht mehr in dem Ausmaß und vor allem auch keine Fertigungen. Immerhin sind die Lieferwege nicht zu lange.

Und was bitte ist eine Schuholympiade? Der internationale Schuhwettbewerb in Wiesbaden und da hat er schon vielfach gewonnen. Unter anderem mit diesem Modell – das mir sofort in die Augen sticht:

Mir gefallen die Designs in der Manufaktur.

Ich habe ein persönliches Faible für Handwerk, für das Schaffen von edlen Produkten ohne industriellem Druck und die absolute Fertigkeit mit der hier Schuhe und neuerdings auch Gürtel entstehen.

Günstig ist das nicht und die Erwartung darüber ist auch falsch. Arbeitszeit kostet und Qualität kostet. Und das ist gut so. Ich persönlich rechne solche höheren Preise immer gerne um. Auf Besuche im Restaurant, auf Hotelübernachtungen, auf Massagen und ähnliches. Im Verhältnis und vor allem im Hinblick der Lebensdauer kann man einen adhoc hoch erscheinenden Preis immer besser verstehen. Sofern die Emotion nicht ohnehin überwiegt.  

Kann man davon leben frage ich, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es viele Menschen gibt in unserer schnelllebigen Zeit, die Konsumgüter länger besitzen wollen. Ja man kann und es gibt die Menschen, die auf höchste Qualität setzen. Dennoch hat Herr Wieser zwei weitere Standbeine, die er in der Schauschusterei verfolgt. Reparaturen sorgen für das laufende Geschäft und er fertigt orthopädische Schuhe ebenso auf Maß. Besonders hier sind die KundInnen froh ein modernes Design zu bekommen, abseits der Standardware.

Ich habe ja seit Jahren ein Modell im Kopf, das ich gerne einmal an meinen Füßen sehen will. Ab heute fange ich an zu sparen.

wieser-shoe-design.at